Naturweine

<< Ich war teilweise sehr gelangweilt von der klassischen Weinwelt …>>

Die Weine von Philipp Freitag erregen nicht nur wegen ihrer Etiketten Aufmerksamkeit. Gesehen, Rezensionen gelesen und im Handumdrehen war ein Probepaket bestellt. Nach der Verkostung habe ich sodann gleich Kontakt zu ihm aufgenommen. Wir haben uns für den Weinsalon verabredet, der zwar stattgefunden hat, jedoch leider ohne Philipp – Kontakt haben wir trotzdem.

Hallo Philipp.

Wo bist Du groß geworden, aufgewachsen?
Ich bin in Saulheim aufgewachsen.

Mein Beruf ist …
Winzer.

Wolltest Du schon immer Winzer werden?
Ich wollte zuerst Agrarwirtschaft studieren, aber ich habe mich eine Woche vor Ausbildungsbeginn doch dazu entschieden eine Winzerausbildung zu beginnen.

Bist Du zu 100% Winzer?
Ne nicht ganz. Wir haben im Haupterwerb ein Bestattungsinstitut.

Hast Du den Betrieb übernommen, bist Du ein Traditionsbetrieb?
Ja, ich habe den Betrieb übernommen. Eine große Tradition haben wir jetzt nicht. Nachdem klar war das ich gerne die Flaschenweinvermarktung beginnen möchte, hat mir direkt mein Vater alle Freiheiten gegeben und mich machen lassen.

Wie lange gibt es Dein Weingut schon?
So richtig mit Flaschenweinvermarktung erst seit 2012.

Und über wie viele ha sprechen wir, wenn wir über Deinen Betrieb reden?
Das sind 4,5 Hektar.

Du arbeitest ökologisch, was heißt das genau?
Ja, wir sind seit 2020 in der Umstellung auf den biologischen Weinbau. Wir gehören keinem Bioverband an, aber wir bewirtschaften nach den EU-Biorichtlinien.

Was war der Antrieb den Betrieb auf biologischen Anbau auszurichten?
Wir legen vermehrt den Fokus auf den Boden. Nur mit gesunden, vitalen Böden ist es uns möglich frische, lebendige Weine zu produzieren.

Was hat Dich dazu bewegt Naturweine herzustellen?
Ich war teilweise sehr gelangweilt von der klassischen Weinwelt und nachdem ich positive Rückmeldungen von meinen ersten kleinen Naturweinversuchen bekommen habe, war ich Feuer und Flamme diese Weinwelt neu für mich zu entdecken.

Welche Bodenbeschaffenheit liegt in Deinen Weinbergen vor und wie wirken die sich auf den Wein aus?
Lösslehm mit Kalksteinverwitterung, Tonmergel. Die Weine (Riesling und Pinot noir) aus den Kalksteinlagen zeigen sich sehr spitz und karg mit einer tollen Säurestruktur. Die Weine aus dem Lösslehm und Tonmergel zeigen eher fruchtige bis cremige Geschmacksbilder.

Seit wann machst Du Naturwein?
Die ersten Versuche sind 2015 gestartet und nun sind wir seit 2020 vollständig auf Naturweine aus.

Hast Du neben Deinem Beruf noch andere Hobbies – wenn ja, welche?
Handball ist ein sehr großes und wichtiges Hobby für mich.

Dein Statement: Naturwein ist für mich?
Ehrlicher, authentischer Wein von tollen Produzenten, die die Natur schätzen und respektieren.

Philipp, vielen Dank für die Einblicke in Deinen Betrieb, die Zeit und Mühe. Ich freue mich Dich an Bord zu haben.